Fit trotz PSSM und Stoffwechselstörungen

Durch die Zunahme der Stoffwechselerkrankungen hat die Qualität der Fütterung eine immer größer werdende Bedeutung. Equines metabolisches Syndrom, (Equines Cushing Syndrom), Hufrehe, KPU (Kryptopyrrolurie) und auch der Gendefekt PSSM (Polysaccharide Storage Myopathie) sind mittlerweile für viele Pferdebesitzer keine Fremdwörter mehr. Aber auch Leber-, Nieren und Hautproblematiken (hier allen voran Mauke und Ekzeme), Kotwasser und Durchfälle (Darmproblematiken) sowie Atemwegsproblematiken nehmen überhand. Letztendlich handelt es sich auch hier um Stoffwechselerkrankungen.

Die Stoffwechselschlacken, die sich im Körper ablagern, können zur Übersäuerung führen. Die Übersäuerung hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf sämtliche Organe, sondern auch auf die Gelenke.

Die Stoffwechselschlacken, die sich im Körper ablagern, können zur Übersäuerung führen, da die Tiere mit einer Vielzahl von Umweltgiften konfrontiert sind. Umweltgifte und Medikamente werden wie Säuren verstoffwechselt und führen ebenfalls zu einer Mineralverarmung und Schlackenbildung. Weitere Säurebildner sind Streß, Überlastung und Lärm.

Daher ist die richtige Ernährung ein wichtiger Therapiebestandteil. Jedoch durch falsche Fütterung und/oder Bewegungsmangel kommt es immer mehr zu Übersäuerung und Stoffwechselstörungen.

Da das Pferd ein Niederenergieverwerter ist, übersäuern kohlehydratreiche Futtermittel das Pferd nur unnötig. Der wichtigste Bestandteil der Pferdefütterung ist ein hochwertiges Raufutter.

Insofern eignet sich eine kohlehydratarme Fütterung. Wenn man wegen eines erhöhten Energiebedarfs zufüttern muss, bieten Hanfprodukte eine sehr gute Alternative. Sie verbinden einen niedrigen Kohlehydratanteil von ca. 5% mit hochwertigen Aminosäuren und einem sehr guten Verhältnis von Omega 3- zu Omega 6-Fettsäuren. Im Idealfall beträgt dies 1:3 bis 1:4. Jedoch ist Hanf nicht gleich Hanf. Auch hier sollte man darauf achten, dass Analysen vorliegen und die Herkunft des Hanfes angegeben wird. Sehr wichtig ist, dass nur die Hanfsaat verwendet wird und nicht die ganze Pflanze. Die darin enthaltene Hanfschäben sind unverdaulich und können einen nicht unerheblichen Schaden anrichten. Darüber hinaus liefert qualitativ hochwertiger Hanf ein wertvolles Spektrum an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen.

Um die optimale Gabe zu ermitteln, sollte immer der tatsächliche Nährstoffbedarf des Tieres anhand von Parametern wie Alter, Gewicht, Jahreszeit, abgeforderte Leistung oder bestehende Krankheiten ermittelt werden und mit dem Grundfutter wie Heu, Gras oder anderem Zusatzfutter abgeglichen werden. Nur der Rest ist zu supplementieren. Ferner sollte darauf geachtet werden, dass synthetische Mineralstoffe vom Körper nur schlecht oder gar nicht aufgenommen werden und es bestimmte Wechselwirkungen gibt, die das Ergebnis negativ beeinflussen können, z.B. der Calzium/Kalium-Antagonismus.

Wer sich selbst die Arbeit nicht machen möchte, kann auf die Dienstleistung eines erfahrenen Ernährungsberaters oder Tierheilpraktikers zurückgreifen, der die richtige Dosis für die Nährstoffgabe ermitteln kann.

Wegen der Umweltbelastung ist die Entgiftung des Pferdes ein weiterer wichtiger Therapiebestandteil. Entschlackungskuren und die Entlastung der Entgiftungsorgane Leber und Nieren können mehrmals jährlich durchgeführt werden. Gut eignen sich Schüsslersalze, Algen (nicht bei PSSMlern), Kräuter, die auf das Tier und seine individuelle Problematik abgestimmt sind sowie aktivierter Zeolith. Es muss sich um die Sorte Klinoptilolith handeln, da nur dort der sogenannte Ionenaustausch  gewährleistet ist. Dieser ist zentral für die Entgiftungsfunktion (wir empfehlen die Produkte von biocaregreen).

Zusammenfassend kann man sagen, dass eine natürliche Ernährung im Sinne von „back to the roots“ sowie eine regelmäßige Entgiftung wesentliche Grundlagen für den Gesundheitszustand der Pferde darstellen.

 

Britta Vock (THP)

Tiernaturheilkundeschule.de